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Bernhard Ludewig
Forschungsprofessur
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Die globale Soziologie befasst sich mit der Globalisierung der Gesellschaft, die sich seit dem Ende des Kalten Krieges unter dem Dach der liberalen Weltordnung beschleunigt hat. Die globalisierte Gesellschaft und die ihr zugrundeliegenden kulturellen Ideologien sehen sich derzeit sowohl auf globaler als auch auf nationaler Ebene mit erheblichen Widerständen konfrontiert, die durch natürliche und menschliche Krisen, die über nationale Grenzen hinausgehen, noch verschärft werden.  GS zielt darauf ab, ein besseres Verständnis dieser Anfechtungen und ihrer Folgen zu erlangen. Genauer gesagt zielt unsere Forschung darauf ab, die widersprüchlichen Dynamiken globaler kultureller Prozesse innerhalb der sich entwickelnden liberalen Weltordnung zu entwirren und aufzuzeigen, wie sie die Weltanschauungen, Orientierungen und das Verhalten von Bürgern und Staaten prägen und sich letztlich auf die gesellschaftliche Steuerung und das Wohlergehen auswirken.  Wichtig ist, dass die internen Widersprüche der globalisierten Skripte, die zu Konflikten und Veränderungen führen, in den Mittelpunkt gerückt werden.

Vor diesem Hintergrund dreht sich das Forschungsprogramm der Gruppe um drei zentrale analytische Knotenpunkte: 1) die globale Institutionalisierung und Verbreitung kultureller Rahmenbedingungen und gesellschaftlicher Vorgaben; 2) ihre Umsetzung und Anfechtung durch Individuen, Organisationen und Staaten in vergleichenden und über den westlichen Kontext hinausgehenden Kontexten; 3) die Folgen dieser Umsetzung und Anfechtung für gesellschaftliche und individuelle Ergebnisse.

Ausgehend von einer makrosoziologischen und neo-institutionalistischen Perspektive betreibt GS empirische Forschung in einer Reihe von Bereichen (einschließlich Klimawandel, Wissenschaft, Hochschulbildung und Global Health).  Die Gruppe verfolgt einen methodologischen Pluralismus, indem sie fortschrittliche quantitative Methoden wie Multi-Level-Modeling (MLM), groß angelegte experimentelle Erhebungen und computergestützte Textanalysen mit Fallstudien, Dokumentations- und Interviewdaten kombiniert.