Preis der Freunde des WZB an Carla Hornberg

Herzlichen Glückwunsch! Der Friends of the WZB Award 2024 geht in diesem Jahr an Carla Hornberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt.

Die WZB-Forscherin wird für ihren gemeinsam mit Jan Paul Heisig und Heike Solga verfassten Artikel Strengthening the labour force participation of low-qualified individuals in Europe“ ausgezeichnet, der sich mit den Arbeitsmarktproblemen von Beschäftigten mit geringen formalen Qualifikationen beschäftigt. Geringe formale Qualifikationen wie Berufsabschlüsse werden oft mit mangelnden Fähigkeiten in Verbindung gebracht. Die Autor*innen betonen, dass es innerhalb der Gruppe der beruflich gering Qualifizierten, die etwa ein Viertel der Bevölkerung Europas im erwerbsfähigen Alter ausmacht, durchaus eine große Heterogenität an Fähigkeiten gibt. Die fehlenden formalen Qualifikationen schränken die Jobperspektiven und auch die Weiterbildungschancen dieser Menschen aber massiv ein. Das Fazit: Arbeitgeber sollten daher in Erwägung ziehen, ihre Einstellungsverfahren so zu ändern, dass neben formalen Qualifikationen auch tatsächliche Fähigkeiten stärker berücksichtigt werden.

Die Jury lobte den Artikel als höchst relevant und anwendungsorientiert. Er rege dazu an, auch grundsätzlich über eigene Voreingenommenheit nachzudenken. Gerade in einer Zeit, in der die Kandidatenauswahl in Besetzungsverfahren gestützt durch Künstliche Intelligenz ablaufe, würden Standardqualifikationen in Algorithmen zunehmend präferiert. Das schmälert die Chancen von Bewerber*innen ohne formale Qualifikation.

Der Friends of the WZB Award 2024 ist mit 1.000 Euro dotiert. Er wird von den Freundinnen und Freunden des WZB für herausragende Beiträge vergeben, die sozialwissenschaftliche Forschungsergebnisse in die Gesellschaft vermitteln. Zu den Auswahlkriterien gehören neben der akademischen Exzellenz der Forschung die Lesbarkeit und Verständlichkeit.

12.11.24 kes