Dr. Esther Kroll

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Portrait Foto Esther Kroll (Martina Sander, WZB)
Martina Sander, WZB

Kontakt

esther.kroll [at] medicalschool-hamburg.de
Reichpietschufer 50
D-10785 Berlin
Raum
A 110
Ehemalige Stipendiatin des Promotionskollegs

Forschungsthemen

Ethnische Diskriminierung in der Personalauswahl | Diskriminierung in Aktiver Suche und ausgelagertem Recruitment | Stereotype Einstellungen gegenüber Minderheiten

Lebenslauf

Esther Kroll war Stipendiatin des Promotionskollegs „Gute Arbeit“ im Themenschwerpunkt „Gute Arbeit und Migration“. Unter der Supervision von Dr. Susanne Veit und Prof. Dr. Matthias Ziegler (Psychologische Diagnostik, HU Berlin) untersuchte sie, ob ethnische Stereotypen die Personalauswahl beeinflussen. Im Oktober 2022 verteidigte sie ihre Dissertation zum Thema "Meta-Stereotyping in Contemporary Recruitment: A Powerful Source of Ethnic Discrimination“.

seit 2016

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Promotionskolleg "Gute Arbeit" und Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung // Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialfoschung, Berlin

2015 - 2016

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im LIFE Child Forschungszentrum // Medizinische Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig

2007 - 2014

Psychologiestudium // Humboldt Universität zu Berlin, Berlin

Projekte

I. Dissertation

Implizite Assoziationen in der Personalauswahl: In wiefern führt eine Stereotypisierung zu einer Diskriminierung von Jobkandidaten mit türkischem Hintergrund?

In ihrer Dissertation untersucht Esther die Frage, ob die persönlichen Einstellungen zu ethnisch diversen Jobkandidaten einen Effekt auf die Auswahl haben. Dabei liegt der Fokus auf frühen Personalentscheidungen, auch Vorauswahl genannt. Diese wird häufig von Recruitern durchgeführt. Recruiter haben zum einen eigene Einstellungen, zum anderen leiten sie Firmenpräferenzen z.B. aus Stellenausschreibungen ab. Beides bietet eine Erklärung für die robusten Befunde von Diskriminierung in der Personalauswahl. Darüber hinaus werden möglicherweise die eigenen Einstellungen sukzessive an die abgeleiteten Präferenzen angepasst.

Um diese Fragen zu untersuchen wendet Esther einen mixed-method Ansatz an mit einem Fokus auf quantitative, experimentelle Forschungsdesigns.

II. Interdisziplinärer Transfer: Diskriminierung trifft Digitalisierung

ViSoP: Unsichtbares sichtbar machen - Diskriminierung in digitalen Personalanwendungen

In diesem Projekt arbeitet Esther Kroll mit einer Soziologin und zwei Designerinnen in einem interdisziplinären Team. Das gemeinsame Ziel ist es, den komplexe Sachverhalte von Diskriminierung in digitalen Personalanwendungen so zu gestalten, dass eine öffentliche Debatte auch außerhalb der Wissenschaftsgebiete angeregt wird.

In regelmäßigen Treffen tauschen sich die Wissenschaftler und Designer aus und entwickeln kreative Herangehensweisen. In ihrer Zusammenarbeit bedienen sie sich der Methoden des design thinking.

Als erstes Output wurde ein interaktives Plakat auf der Langen Nacht der Wissenschaften 2018 erstellt. Das Plakat trägt den Titel "Digitalisierung durch die rosarote Brille". Je nachdem, ob die Betrachter eine rote oder eine blaue Brille aufsetzen, sehen sie  Hoffnungen und Befürchtungen, die Angestellte mit der Einführung von digitalen Systemen in der Arbeitswelt verbinden.

WZB: Kathleen Warnhoff & Esther Kroll
UdK: Doreen Baldauf & Sascha (Aleksandra) Bespalova

Mehr Infos zu Visual Society Program (ViSoP):
http://udk.skopec.com/visual-society-program/

Ausgewählte Publikationen

Kroll, E., Veit, S., & Ziegler, M. (2021). The Discriminatory Potential of Modern Recruitment Trends—A Mixed-Method Study From German. Frontiers in Psychology, 12: 634376. Doi: 10.3389/fpsyg.2021.634376

Herrmann, J., Vogel, M., Pietzner, D., Kroll, E., Wagner, O., Schwarz, S., Müller, E., Kiess, W., Richter, M. & Poulain, T. (2018). Factors associated with the emotional health of children: high family income as a protective factor. European child & adolescent psychiatry, 27(3), 319-328. doi:10.1007/s00787-017-1049-0

Kroll, E. & Ziegler, M. (2016): Discrimination due to ethnicity and gender: How susceptible are video-based job interviews? International Journal of Selection and Assessment 24(2), 161 – 171. doi:10.1111/ijsa.12138