WZBrief Bildung

Die Weichen für Erfolg werden früh gestellt

Mentoring-Programme oder Qualifizierungsstellen für Frauen setzen biografisch zu spät ein. Zu diesem Resümee kommt WZB-Forscherin Hildegard Matthies im neuen WZBrief Bildung, in dem sie Ergebnisse der Studie „Exzellenz und Geschlecht in Führungspositionen der Wissenschaft und Wirtschaft“ vorstellt. Zusammen mit Denis Hänzi hat die Soziologin Werdegänge beruflich außerordentlich erfolgreicher Frauen und Männer untersucht und kann zeigen: Das für eine Spitzenkarriere nötige Selbstvertrauen entsteht in der Kindheit. Werden Kinder nicht durch ihre Eltern gefördert, brauchen sie Bezugspersonen außerhalb der Familie.

Mit zahlreichen Beispielen belegt Hildegard Matthies: „Soziale Paten können familiäre Defizite ausgleichen.“ Auf solche Personen jenseits des Elternhauses, die sie in ihrer Entwicklung unterstützen, treffen Kinder aus bildungsarmen Milieus bisher nur durch glückliche Zufälle. Effektiver wäre, so Matthies‘ Schlussfolgerung, ein verlässliches Angebot von Lern- und Sozialpatenschaften bereits im frühen Schulalter oder sogar davor. Mädchen könnten davon doppelt profitieren, da sie zusätzlich die immer noch vorhandene Zuschreibung traditioneller Geschlechtsrollen überwinden müssen.

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