Neue Projektgruppe untersucht Politikfeld Internet
In der Politikwissenschaft wächst das Interesse an der Frage, wie neue Politikfelder entstehen. Ein neues Politikfeld, das auch in der öffentlichen Diskussion als solches wahrgenommen wird, formiert sich rund um das Internet. Wie sich Internetpolitik auf der nationalen und internationalen Ebene herausbildet, untersucht die neue WZB-Projektgruppe Politikfeld Internet, die von Jeanette Hofmann geleitet wird.
Zwei Dimensionen stehen dabei im Vordergrund: Erstens die Institutionalisierung von öffentlichen und privaten Regulierungskompetenzen und entsprechender Akteurskonstellationen; zweitens die Verfestigung kollektiver Ideen, Problemwahrnehmungen und politischer Diskurse. Die Untersuchung von Internetpolitik verspricht einen allgemeinen konzeptionellen Beitrag zur Politikfeldanalyse und bietet empirische Begleitforschung zu einem zunehmend wichtiger werdenden politischen Handlungsbereich.
Dr. Jeanette Hofmann hat bisher am WZB in der Abteilung Kulturelle Quellen von Neuheit zu den Themen Global Governance, Regulierung des Internet, Informationsgesellschaft und Wandel des Urheberrechts geforscht. Sie ist außerdem Direktorin des 2012 gegründeten Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft (HIIG), das vom WZB als Gründungsgesellschafter gemeinsam mit der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität der Künste Berlin getragen wird. Sie studierte Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und war eine der drei Gründerinnen der Projektgruppe Kulturraum Internet, die 1994 am WZB damit begann, eine sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektive auf das Netz zu entwickeln.