Politische Proteste - eine Dokumentation
Teresa Völker arbeitet im Forschungsprojekt Politischer Protest und Radikalisierung. Für eine Dokumentation über die Protestkultur in Deutschland wurde die Forscherin von der Moderatorin Dunja Hayali befragt. Der Film ist nun in der Mediathek abrufbar.
„Hat sich unsere Protestkultur verändert und wenn ja, wie?“ lautet die Einstiegsfrage der Journalistin Dunja Hayali. In der Dokumentation „Wütend, laut, radikal - die neue Protestkultur?“ trifft sie sich mit Aktivisten und Protestteilnehmerinnen, wagt sich auf radikale Demonstrationen und zeigt: Proteste sind so vielfältig wie die Menschen, die auf die Straße gehen.
Für die Analyse und Einordnung der Protestbewegungen traf sich die Journalistin mit Teresa Völker zu einem langen Interview im Wintergarten. „Bei den Protesten geht es im Kern darum: Wie wollen wir in Zukunft leben? Und das bildet sich auf der Straße ab“, beschreibt Teresa Völker die Lage in der jetzt erschienenen filmischen Dokumentation. Im Forschungsprojekt Politischer Protest und Radikalisierung, in dem sie arbeitet, geht es unter anderem darum, neue Tendenzen zu analysieren und zu erforschen.
Mehrere Entwicklungen seien sichtbar, macht die Protestforscherin deutlich. Protestthemen werden internationaler, und es findet eine Polarisierung statt. Klare Bekenntnisse werden eingefordert. Das mache es schwieriger, darüber zu sprechen, was legitimer Protest ist und wo die Grenzen liegen. Außerdem nehmen Radikalisierung und politische Gewalt zu. Ein weiterer Trend lässt sich beobachten: Eine stärkere Mobilisierung führe oft zu Radikalisierung. Zunehmend stünden dabei kulturelle Themen im Vordergrund. Identität und kulturelle Zugehörigkeit werden stärker thematisiert. Auch Stigmatisierung spielt eine große Rolle – Menschen können sich in die Ecke gedrängt fühlen und sich radikalisieren.
16.8.24, kes