International Comparison of School-to-Work Transitions
Ziel des Projektes ist zu ermitteln, welchen Einfluss Institutionen des Bildungssystems und des Arbeitsmarktes auf den Übergang von Jugendlichen von der Schule in das Erwerbsleben haben. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung geeigneter international vergleichbarer Indikatoren zur Messung sowohl von Institutionen als auch von individuellen Übergangsprozessen. Die international vergleichende Forschung zu School-to-Work Transitions weist eine Reihe von Lücken auf, zu deren Schließung dieses Projekt einen Beitrag leisten will.
- Zum einen ist ein Theoriedefizit zu beobachten, so dass die meisten Arbeiten einen theoretisch eklektizistischen Zugang zu Übergängen von Jugendlichen besitzen.
- Weiterhin gibt es kaum Untersuchungen, die Auswirkungen sowohl der Arbeitsmarkt- als auch der Bildungssystem-Institutionen untersuchen.
- Trotz weit verbreiteter Regime-Ansätze werden Effekte von Institutionen in der Regel isoliert von anderen Institutionen betrachtet. Den Auswirkungen von Institutionskonfigurationen wird keine Beachtung geschenkt.
- Mehr-Länder-Vergleiche haben bis auf wenige Ausnahmen einen ausgeprägten gegenüberstellenden Fallstudiencharakter.
- Individuelle Übergangsprozesse werden in der Regel durch punktuelle Zustandswechsel wie z.B. Eintritt in Erwerbstätigkeit gemessen. Da sich der Übergangsprozess zwischen Schule und Arbeitsmarkt jedoch über mehrere Jahre hinziehen kann, liefern solche Indikatoren nur unvollständige Informationen.
In dem Projekt werden deshalb zunächst explorative Analysen zu individuellen Übergangsprozessen durchgeführt, um dann entsprechende Indikatoren zu entwickeln. Dabei kann auf entsprechende sequenzanalytische Vorarbeiten, die aus meiner Dissertation stammen, zurück gegriffen werden. Die institutionellen Effekte auf die individuellen Einstiegsverläufe in 30 OECD-Ländern werden unter Anwendung von Qualitative Comparative Analysis (QCA) explorativ auf komplexe Kausalitäten untersucht. Auch für die Institutionen sollen ggf. geeignete Indikatoren entwickelt werden. Die Überprüfung der gefundenen Zusammenhänge erfolgt dann mit Hilfe von Multi-Level-Modellen.