Das Ende der Gewissheiten – und die Aufgaben der Wissenschaft
Neuer Termin der ursprünglich für den 30. November 2022 angekündigten Veranstaltung
Krieg in der Ukraine, ein drohender Atomschlag, endliche Energieressourcen, das Wiedererstarken autoritärer Regierungen, dazu Ängste vor dem Verlust von Wohlstand und vor der Polarisierung der Gesellschaft – alles scheint anders, nichts mehr sicher. Wie soll die Wissenschaft reagieren? Müssen vertraute Pfade verlassen, Theorien neu gedacht werden? Wenn Auseinandersetzungen folgenreich geführt werden sollen, braucht es Mut und Dialogbereitschaft. Neben der Politik sind auch die Wissenschaften gefragt, die Gesellschaft zu stärken. Wie kann Wissenschaft helfen, Vertrauen zu schaffen? Wie reagieren das Museum für Naturkunde und das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung auf das Ende der Gewissheiten?
Aus der Perspektive der Natur- und der Sozialwissenschaften diskutieren wir über die vielbeschworene Zeitenwende. Dabei geht es auch ganz konkret darum, Szenarien zu erfassen: Was bedeuten diese Veränderungen für junge und alte Menschen, für Alleinerziehende und Familien? Wie können bei leeren Kassen öffentliche Räume für Begegnungen erhalten bleiben? Wie gehen politische Akteure und Institutionen mit den neuen Ungewissheiten um? Was bedeutet die Zeitenwende für die internationale Politik, insbesondere für Europa? Welche Datenzugänge und Informationen fehlen der Wissenschaft, um Veränderungen zu erfassen? Was können wir im Klima- und Umweltschutz erreichen, wenn weniger Geld zur Verfügung steht? Wie wirken sich planetare Krisen wie Klimawandel, Artensterben und Verschmutzung auf Nahrungsmittelproduktion, Wasser- und Luftqualität aus? Welche Rolle spielt das Verhältnis von lokalen und globalen Herausforderungen für Umwelt und Klima?
Auf dem Podium:
Prof. Johannes Vogel, Ph.D., Generaldirektor des Museums für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung Berlin
Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Ph.D., Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung
Dr. Nike Sommerwerk, Leiterin des Forschungsclusters „Biodiversitätswandel in Berlin – Management von Biodiversität in Großstädten“, Museum für Naturkunde
Dr. Christian Rauh, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Global Governance, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Moderation: Boussa Thiam
Danach ab 20.30 Uhr Get-together
Die Veranstaltung ist Teil der gemeinsamen Reihe „Wissenschaft, natürlich!“ von Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und Museum für Naturkunde (MfN) Berlin.
In der Reihe „Wissenschaft, natürlich! WZB und MfN diskutieren die drängenden Fragen unserer Zeit“ tun sich das Museum für Naturkunde und das WZB zusammen, um über Fachgrenzen hinweg öffentlich zu diskutieren: Es geht um gesellschaftlichen Zusammenhalt in Zeiten politischer und sozialer Spaltungen, um die ökologische Krise und um die Rolle der Wissenschaft selbst.