Führt die Digitalisierung zu einer Veränderung der wissenschaftlichen Bewertungs- und Evaluationskultur?
Die Digitalisierung verändert die Wissenschaft. Webbasierte Infrastrukturen ermöglichen neue Formen der kollaborativen Wissensproduktion und ebenso pluralisieren sich mit dem Einzug des Web 2.0 die Publikations- und Rezeptionspraktiken von Wissen. Inwieweit wirkt jedoch die Digitalisierung bis in die Leistungsbewertung hinein? Bedeutet „digital scholarship“ eine Kriterienverschiebung im wissenschaftlichen Anerkennungssystem und/oder in institutionellen Evaluationsverfahren? Wo verlaufen die Grenzen des ‚digital divide‘ in der Wissenschaft und mit welchen Folgen? Mit dem digitalen Wandel stellen sich alte Fragen neu: Wie lässt sich wissenschaftliche Qualität messen (Stichwort: Altmetrics)? Wie können die Eigenheiten der Disziplinen bei der Indikatorenbildung berücksichtigt werden? Aber auch: Wer sind die „berechtigten“ Akteure, um wissenschaftliche Leistungen zu bewerten? Ziel der Podiumsdiskussion ist, die Chancen und Risiken digitaler Bewertungskulturen in der Wissenschaft genauer auszuloten.
Es diskutieren:
Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Professor für germanistische Mediävistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Paul Wouters, Professor für Scientometrics am Centre for Science and Technology Studies an der Universität Leiden
Martina Franzen, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik am WZB
Einführung und Moderation:
Georg Krücken (INCHER) und Dagmar Simon (WZB)
Die Veranstaltung ist Teil der Kolloquienreihe „Wissenschaft und Gesellschaft: Bleibt alles anders?“, die an der Schnittstelle von Wissenschaftsforschung und Wissenschaftspolitik aktuelle Entwicklungen des Wissenschaftssystems diskutiert. Das Thema der Reihe in diesem Jahr ist die „Transformation der Wissenschaft durch digitalen Wandel?“ Veranstalter sind die Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik des WZB und das International Centre for Higher Education Research (INCHER-Kassel) der Universität Kassel.