Wer sich wo für Bildung engagiert

Bildung ist ohne das Engagement zivilgesellschaftlicher Akteure nicht mehr zu denken: Ehrenamtliche übernehmen Lesepatenschaften, Fördervereine unterstützen Schulen finanziell, Vereine sind als Träger außerschulischer Bildungseinrichtungen aktiv. Welchen Umfang diese Aktivitäten haben, ist bislang jedoch nicht erfasst. Ein neues Forschungsprojekt will jetzt das Feld des zivilgesellschaftlichen Engagements in der Bildung erstmals systematisch vermessen.

Welche Akteure gibt es? Unter welchen Bedingungen arbeiten sie? Was brauchen sie, um vor Ort gut arbeiten zu können? Forschende des Zentrums für Zivilgesellschaftsforschung am WZB werden in Kooperation mit dem Netzwerk Stiftungen für Bildung e.V. ein Mapping zivilgesellschaftlicher Akteure und ihres Engagements erstellen.

„Wir wollen aufschlüsseln, in welchen Bildungsphasen die Zivilgesellschaft welche Bildungsangebote macht. Das kann in der frühkindlichen Bildung, der Schulbildung, Ausbildung oder in der Erwachsenenbildung sein“, sagt WZB-Forscherin Jana Priemer. „Je genauer wir wissen, wer wo engagiert ist, umso genauer können wir die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Zivilgesellschaft verbessern“, ergänzt Sabine Süß, Initiatorin des Projektes „Zivilgesellschaft und Bildung in kommunalen Bildungslandschaften“ und Leiterin des Netzwerkes Stiftungen und Bildung.

Das Besondere an dem Projekt ist, dass die zivilgesellschaftlichen Akteure von Anfang in den Forschungsprozess eingebunden werden. Insgesamt finden drei große Fachgespräche mit ihnen statt. In regionalen Dialogrunden sollen exemplarisch für jedes Bundesland lokale Netzwerke erfasst, Probleme identifiziert und Handlungsempfehlungen formuliert werden.

Noch in diesem Jahr sind außerdem zwei Befragungen geplant: eine Umfrage unter den Organisationen selbst und eine Bevölkerungsumfrage. Die Umfrage unter den Vereinen und Verbänden läuft bis Ende August 2023.

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22.5.23/CR