Globalisierung, Arbeit und Produktion
Die Welt der Arbeit befindet sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Ein zentraler Treiber ist der technologische Wandel und insbesondere die Digitalisierung. Die Entstehung neuer Organisationsformen wie den Plattformen sowie die Automatisierung und Vernetzung von Arbeitsprozessen verändern Industrie- und Dienstleistungsarbeit. Die Digitalisierung verstärkt zudem seit langem ablaufende Prozesse der Globalisierung, indem sie die Steuerung global verteilter, fragmentierter und mobiler Arbeit erleichtert. Im Kontext der Digitalisierung verschärft sich der globale Wettbewerb um die Kontrolle digitaler Technologien, insbesondere im Kontext der Triade Europa-Nordamerika-Asien. All diese Veränderungen verändern die Arbeitswelt und ihre Institutionen, wie etwa die Mitbestimmung.
Vor diesem Hintergrund befasst sich die Forschungsgruppe mit den folgenden übergreifenden Forschungsfragen:
(1) Welche Formen der Automatisierung und Vernetzung von Arbeitsprozessen lassen sich beobachten und wie wirken sie sich auf Arbeit, Beschäftigung und industrielle Beziehungen aus?
(2) Wie wirkt sich der technologische Wandel auf den globalen Wettbewerb und die globalen Arbeitsteilung zwischen Hochlohn- und Niedriglohnstandorten aus?
(3) Welche neuen Organisationsmodelle plattformbasierter Arbeit entstehen in der Digitalisierung und wie wirken sie sich auf Arbeitsqualität, Beschäftigung und industrielle Beziehungen aus?
(4) Welche Formen von öffentlicher und privater Regulierung von Arbeitsstandards entstehen?
Der Fokus auf die Unternehmens- und Industrieebene sowie die vergleichende internationale Ausrichtung der Forschung (mit Schwerpunkten auf Europa, Nordamerika sowie den Emerging Economies, insbesondere Osteuropa und China) sind besondere Merkmale der Forschungsgruppe am WZB.