Effort and Social Inequality
Die Gastforschungsprofessur beschäftigt sich mit dem Thema “Anstrengung und soziale Ungleichheit”. Anstrengung ist ein entscheidender Faktor sowohl in normativen Konzepten der Verteilungsgerechtigkeit als auch in wissenschaftlichen Theorien über ungleiche Lebenschancen. Aber es ist auch eminent schwierig Anstrengung zu messen. Darum mangelt es an belastbarer empirischer Evidenz, auch für den öffentlichen Diskurs über Themen wie Leistungsgerechtigkeit. Die Professur wird sowohl die Determinanten als auch die Konsequenzen von kognitiver Anstrengung untersuchen, aufbauend auf der Arbeit der WZB-Forschungsgruppe "Effort and Social Inequality" (2018-2024). Die Forschungsgruppe beherbergte den deutschen Teil des ERC-Projekts EFFORT, das neuartige Labordaten von einer großen Stichprobe von Fünftklässlern in Berlin und Madrid erhoben hat. Während der Gastforschungsprofessur soll dieser potente, neuartige Datensatz zusammen mit komplementären Datenquellen genutzt werden, um die black box der Anstrengung zu öffnen. Ziel ist es, unser Verständnis der Bedingungsfaktoren und Folgewirkungen von Anstrengung zu verbessern, einschließlich eines länderübergreifenden Vergleiches zwischen Deutschland und Spanien. Dieses Forschungsprogramm ist einerseits in der sozialen Stratifizierungsforschung verwurzelt und beinhaltet anderseits eine interdisziplinäre Komponente, indem Erkenntnisse der Kognitions- und Persönlichkeitspsychologie sowie der Verhaltensökononmie und angewandten Wirtschaftswissenschaften aufgegriffen werden.