Sozialforschung trifft Design
Im „Visual Society Program“ (ViSoP) - einer Kooperation des WZB mit der Universität der Künste Berlin - überschreiten junge Gestalterinnen und Gestalter gemeinsam mit Sozialforscherinnen und Sozialforschern die Grenzen ihrer Disziplinen. Ziel dieses Grenzgangs ist es, neue Zugänge zu gesellschaftlich relevanten Themen zu schaffen und sozialwissenschaftliche Forschungsergebnisse analytisch fundiert visuell umzusetzen.
Das ViSoP-Programm leistet damit einen Beitrag zum interdisziplinären Arbeiten und Forschen und soll zur kritischen Auseinandersetzung mit den traditionellen Methoden einladen. Gestalter und Sozialwissenschaftler können neue Formen entwickeln, um sozialwissenschaftliche Erkenntnisse in die Gesellschaft zu vermitteln und neue Tools und Methoden ausprobieren, um sich Forschungsfragen anzunähern, für die traditionelle sozialwissenschaftliche Methoden nicht ausreichen. Angesichts der zunehmenden Komplexität gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Fragen versucht das Programm, Gestalter*innen und Sozialwissenschaftler*innen zu „Transformatoren“ auszubilden, die Forschungswissen in die Gesellschaft vermitteln können.
Wissenschaftler*innen und Gestalter*innen arbeiten dabei in Teams zusammen, um dadurch ein Verständnis für die Grundlagen, Methoden und Techniken der jeweils anderen Disziplin zu entwickeln. Master-Studierende der Fachklasse für Informationsdesign (Infoklasse) von Professor David Skopec (UdK Berlin) arbeiten dafür in Projekten am WZB und sind in alle Phasen des wissenschaftlichen Arbeitens eingebunden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des WZB können zudem am Methodenlabor der UdK Berlin teilnehmen und Kenntnisse über Grundlagen, Methoden und Arbeitstechniken der visuellen Gestaltung erwerben.
Als Referenz für dieses Programm dient die „Wiener Methode der Bildstatistik“ (ISOTOPE), die von dem österreichischen Universalisten Otto Neurath, der Physikerin Marie Reidemeister-Neurath und dem Grafiker Gerd Arntz entwickelt wurden.