Screenshot aus der VR Applikation "Hard to Reach"

Schwer erreichbar

Wissenschaftliche Interviews oder Umfragen erreichen manche Bevölkerungsgruppen kaum. Eine Rolle dabei spielt mangelndes Vertrauen – auf beiden Seiten. Die Arbeit von Gabriela Kapfer und Nadia Zeissig (UdK) adressiert Fragen nach der Erreichbarkeit, Repräsentativität und der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf immersive Weise. Mittels Virtual Reality werden unterschiedliche Situationen und Perspektiven spielerisch erfahrbar.

Das Projekt entstand im Rahmen des Visual Society Program, einer Kooperation zwischen dem WZB und der Universität der Künste Berlin UdK). Ziel der Anwendung "Hard to Reach" ist es, eine Form zu identifizieren und zu erproben, mit deren Hilfe Inhalte von Forschungsstudien in Virtual Reality (VR) erzählerisch vermittelt werden können. Das Projekt wurde betreut von Sandra Leumann und Lena Hipp von der Forschungsgruppe Arbeit und Fürsorge.

Das immersive VR-Projekt gliedert sich in sechs Räume mit je unterschiedlichen Szenarien. In einem Raum wird zum Beispiel die Möglichkeit erprobt, eine andere Ich-Perspektive einzunehmen. Der Anwender bzw. die Anwenderin wird in dieser Szene selbst in die mitunter unangenehme Lage einer befragten Person versetzt. Ein anderer Raum ermöglicht einen Einblick in den Forschungsprozess, zu dem sowohl Durchbrüche als auch Irrwege und Druck gehören, immersiv erfahrbar. So werden Arbeit und wissenschaftlicher Prozess für Außenstehende nachvollziehbar gemacht.

Zum Visual Society Program: Wer die Grenzen des eigenen Fachs überschreitet, gewinnt eine andere Sicht auf manche Dinge. Das Visual Society Program, eine Kooperation des WZB mit der Universität der Künste Berlin, sucht bewusst diese Grenzgänge. Seit 2014 arbeiten Design-Studierende und Sozialforscher*innen zusammen, um voneinander zu lernen und miteinander zu gestalten. Eröffnet werden neue visuelle Zugänge zu den Ergebnissen, Fragen und Methoden der Gesellschaftsforschung. Master-Studierende der Fachklasse für Informationsdesign (Infoklasse) von Professor David Skopec (UdK) arbeiten dafür in Projekten am WZB und sind in alle Phasen des wissenschaftlichen Arbeitens eingebunden. 

14. April 2021