Europawahlen und politische Konfliktstrukturierung – Eine vergleichende Analyse

Abstract

Das Projekt untersucht den Zusammenhang zwischen der elektoralen Kopplung und der Strukturierung politischer Konflikte in Europawahlen. Es fragt, ob Europawahlen eine eigenständige strukturierende Wirkung auf politische Konflikte besitzen und ob dieser Effekt mit der Kompetenzerweiterung des Europäischen Parlaments zugenommen hat. Das Projekt basiert auf der Annahme, dass Europawahlen nur dann eine mobilisierende und legitimierende Wirkung für das politische System der EU besitzen, wenn die programmatischen Angebote politischer Parteien, ihre öffentliche Thematisierung in Wahlkämpfen und die Wählerpräferenzen eng gekoppelt sind und sich an salienten europäischen Themen orientieren. Dies setzt voraus, dass Europawahlen in der Lage sind, politische Konflikte eigenständig zu strukturieren. Bei der empirischen Analyse der Prozesse der Strukturierung und der elektoralen Kopplung stützt sich das Projekt auf ein dynamisches Konzept der politischen Konfliktstrukturierung, das politisch-strategische Faktoren in den Mittelpunkt stellt und das Verhältnis von politischer Angebots- und Nachfrageseite als strategische Interaktion von Parteien und Wählern konzipiert. Folglich liegt der Schwerpunkt der empirischen Analyse auf den politischen Parteien, die Konflikte artikulieren und mobilisieren, den Strategien, die diese Parteien nutzen, und den politischen Kontexten (öffentliche Debatten, Wahlkämpfe), in denen sie agieren.

Für weitere Informationen: https://www.gsi.uni-muenchen.de/lehreinheiten/ls_vp/ls_verg_pol_wiss/aktuelle-forschungsprojekte/dfg-projekt/index.html[HS1] 


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