Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Zivilgesellschaft

Abstract

Das Projekt will ein neues, konflikt- und interaktionsbasiertes Verständnis von gesellschaftlichen Zusammenhalt entwickeln und mit empirischer Forschung fundieren. Die zentrale Forschungsfrage lautet, wie und unter welchen Bedingungen zivilgesellschaftliche Akteure in Interaktionsdynamiken eingebunden sind, die den sozialen Zusammenhalt fördern oder brechen. Die Ausgangshypothese ist, dass zivilgesellschaftliche Akteure entscheidende Mitgestalter des Wandels in modernen Gesellschaften sind. Ihre Stärke, Struktur und Strategien beeinflussen jedoch, wie sie den sozialen Zusammenhalt innerhalb von Gruppen und der Gesellschaft als Ganzes beeinflussen.

Das interdisziplinäre Projekt geht neue Wege, indem es unterschiedlichste Interaktionsdynamiken nachzeichnet, die von der Zivilgesellschaft aktiviert werden: von dyadischen Interaktionen in Familien über zivilgesellschaftliche Netzwerke bis hin zu öffentlichen Diskursen. Zu diesem Zweck setzt sich das Team aus Experten der Soziologie, Psychologie, Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Linguistik, Informatik und Philosophie zusammen. Methodisch führt das Projekt quantitative und qualitative vergleichende Forschung durch (von Organisations- und Diskursanalysen bis hin zu experimentellen Designs) und legt dabei großen Wert auf die enge Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Partnern. Die Hauptziele des Projekts sind (a) die Entwicklung eines innovativen relationalen Verständnisses von sozialem Zusammenhalt, das Interaktionen und Konflikte in den Mittelpunkt stellt; (b) die Durchführung eines empirischen Forschungsprogramms zu den ambivalenten Folgen der Zivilgesellschaft für den sozialen Zusammenhalt; (3) die Bereitstellung unmittelbarer Erkenntnisse über die Rolle der Zivilgesellschaft für den sozialen Zusammenhalt während der Corona-Krise; und (4) die Schaffung der Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit und den Aufbau einer Infrastruktur für inter- und transdisziplinäre Forschung, Lehre und Wissensaustausch zwischen den Berliner Sozial-, Lebens- und Geisteswissenschaften sowie der Informatik.

Das Projekt wird von der Berlin University Alliance im Rahmen der Grand Challenge Initiative "Social Cohesion" gefördert. 

Einblicke in die laufende Forschungsarbeit gibt die Webseite des Projekts.