Teilen durch Verknüpfen? Populismus und Protestbewegungen von Links und Rechts
Die Krisen der letzten Jahrzehnte haben zu massiven innenpolitischen Konflikten und einer starken Mobilisierung geführt. Mit Blick auf die Entstehung neuer fundamentaler Konfliktlinien fällt auf, dass unterschiedliche Konfliktthemen, wie die europäische Integration und die Einwanderung, nicht mehr isoliert artikuliert werden. Besonders populistische Akteure verknüpfen diese Themen miteinander und mit einer generellen Kritik an der repräsentativen Demokratie .
Das Projekt nimmt solche Themenverknüpfungen als Ausgangspunkt und stellt folgende Fragen: Wie verbinden Herausforderer in der Protest- und Wahlarena unterschiedliche Themen? Welche Folgen haben unterschiedliche Formen der Themenverknüpfung für die Politisierung in öffentlichen Debatten und für die Fähigkeit, Unterstützung in der Bevölkerung zu mobilisieren? Das Forschungsdesign kombiniert (i) eine vergleichende Studie von umstrittenen Episoden mit (ii) gezielten experimentellen Umfragen. Ersteres dient der Entwicklung von Instrumenten zur Messung von Themenverknüpfungen und ihren Auswirkungen auf öffentliche Debatten, letzteres ermöglicht die Verknüpfung des Angebots an Themenverknüpfungen mit den Reaktionen auf individueller Ebene.
Erste Erhebungen konzentrieren sich auf die Mobilisierung zu Friedens- und Energiefragen seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.