Körper und Protest

Gespräch mit Dieter Rucht

Es hat mit Einsatz, ja mit Opfer zu tun: Wer ein politisches Anliegen vertritt, tut dies am wirkungsvollsten, wenn er oder sie zeigt, dass es Kraft kosten darf. Die Teilnahme an einer Demonstration, die Sitzblockade oder im extremsten Fall Hungerstreiks oder gar Selbstverbrennung verleihen politischen Forderungen Glaubwürdigkeit und Wucht. Was Körpereinsatz mit Macht, mit Sichtbarkeit, mit Symbolik zu tun hat, lotet Dieter Rucht im Gespräch mit Gabriele Kammerer aus. Der Protestforscher, Emeritus und Fellow am Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung, beobachtet seit Jahrzehnten Formen der Auflehnung gegen die bestehenden Verhältnisse. Körper sind dabei immer im Spiel – und sei es die Hand, die eine Petition unterschreibt.