Wer vertritt eigentlich meine Interessen?

3. Workshop in Meerane

Eine freiwillige Jugendfeuerwehr, mehr Ärzte und Pflegekräfte, der Traktorführerschein mit 14 – die 8. Klasse der Goetheschule im sächsischen Meerane hat viele Wünsche an die Politik. Für den dritten Workshop im denk!mal Freiheit-Projekt haben die Jugendlichen die Aufgabe bekommen, möglichst viele Wahlplakate zu fotografieren. WZB-Forscher*innen Pola Lehmann und Christian Rauh ermutigten die Schüler*innen daraufhin, sich zu überlegen, was eine ideale Kinder- und Jugend-Partei in der Stadt Meerane verändern sollte.

Doch woher weiß man, welche Partei am ehesten das anbieten kann, was man sich als Jugendlicher von der Politik wünscht? Deshalb haben die Schüler*innen nicht nur Wahlplakate angeschaut, sondern auch Wahlprogramme studiert. In den Gesprächen mit den Jugendlichen wird für die Forschenden und Künstler*innen sehr deutlich, dass Schule bereits ein politisierter Ort ist, an dem Themen präsent sind, die auch gesamtgesellschaftlich diskutiert werden: Die Kinder bewegen Themen wie Berufswahl, Arbeit, Kriege und Migration ebenso wie fehlende Ärzte und Pflegekräfte. Dies wird besonders deutlich im Film eines Schülers, der darin schreibt: „Wir brauchen mehr Menschen, die Leben retten.“

Aber was wünschen sie sich für ihr unmittelbares Umfeld? Die Schülerinnen und Schüler haben ihre Forderungen für Meerane gesammelt und dann als Umfrageforscher Mehrheiten unter ihren Mitschüler*innen ermittelt. Die Mehrheitsentscheidungen haben gezeigt: Die Forderung, die am lautesten vorgetragen wird, ist nicht unbedingt die, die von den meisten unterstützt wird. Worauf sich aber trotzdem alle einigen konnten: Es braucht eine Jugenddisco in Meerane. Und einen Chill-Raum in der Schule.

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Workshop 3 denkmal Grafik

Abstimmungsergebnisse der Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern