Konservative Eliten und Mobilisierung Gegen Rechtsextremismus

Abstract

Dieses Projekt wurde durch die große Welle von Protesten gegen die AfD Anfang 2024 inspiriert. Besonders auffällig in diesem Zusammenhang waren die ambivalenten Reaktionen konservativer Eliten, insbesondere von Politiker*innen der CDU/CSU, auf diese Proteste. Während der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, die Demonstrant*innen “für ihr Engagement für Demokratie, unseren Rechtsstaat und unsere Freiheit” lobte, kritisierte er zusammen mit anderen CDU-Politiker*innen die Demonstrationen u.a. dafür, angeblich von linksradikalen Antifa-Gruppen dominiert zu sein.

Historisch orientierte Studien unterstreichen die Schlüsselrolle konservativer Eliten bei der Förderung der Demokratisierung und der Verhinderung demokratischer Erosion. Der Großteil der Forschung zur Rolle von Mitte-Rechts Parteien beim Aufstieg der extremen Rechten, konzentriert sich jedoch auf die elektorale Sphäre. Im Gegensatz dazu wissen wir wenig darüber, wie konservative Eliten die Mobilisierung gegen die extreme Rechte auf der Straße beeinflussen.

Dieses Projekt geht dieser Frage nach. Empirisch planen wir eine Kombination aus Beobachtungs- und experimentellen Daten. Auf der Beobachtungsebene sammeln wir Daten zur Parteizugehörigkeit von Bürgermeistern, die wir mit Daten zu den Orten von Protesten gegen die extreme Rechte verknüpfen wollen. Darüber hinaus führen wir ein Umfrageexperiment durch, um zu testen, ob positive (negative) Aussagen konservativer Politiker über die Proteste gegen die AfD die Mobilisierung gegen die extreme Rechte stärken (schwächen).