Forschungsprojekte
Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen«
Prof. Dr. Rainer Forst hat zusammen mit Prof. Dr. Klaus Günther den Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« mit Hilfe der Exzellenzförderung des Bundes und der Länder im Jahr 2007 ins Leben gerufen.
Wie etablieren und verändern sich politische, rechtliche, religiöse oder ökonomische Ordnungen, wie kristallisieren sich daraus Herrschaftsstrukturen, wie verteilen sich Macht und Lebenschancen – auch auf transnationaler Ebene? Es geht in der interdisziplinären Forschung des Clusters um die gegenwärtigen sozialen Auseinandersetzungen, insbesondere um eine gerechte Ordnung der Gesellschaft in Zeiten der Globalisierung, und deren Vorgeschichten. Untersucht werden die normativen Vorstellungen, die bei derartigen Prozessen und Konflikten eine Rolle spielen. Und wie sie kritisiert oder gerechtfertigt werden können. Normative Ordnungen werden nach der in Frankfurt entwickelten Methode als »Rechtfertigungsordnungen« analysiert, die auf komplexen Rechtfertigungsnarrativen beruhen und sich primär im Raum der Gründe stabilisieren und verändern können.
Kolleg-Forschergruppe »Justitia-Amplificata«
»Justitia Amplificata« (»Erweiterte Gerechtigkeit - konkret und global«) ist eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 2009 geförderte Kolleg-Forschergruppe an der Goethe-Universität Frankfurt und der Freien Universität Berlin. Sie wird von Prof. Dr. Rainer Forst (Frankfurt) und Prof. Dr. Stefan Gosepath (FU Berlin) geleitet.
Die Kolleg-Forschergruppe befasst sich mit grundlegenden Fragen der Gerechtigkeit, die über den klassischen Rahmen von Theorien für Nationalstaaten hinausweisen. Sie stellt ein Forum für politische Philosophen*innen, Theoretiker*innen und Wissenschaftler*innen anderer Disziplinen dar, die zur normativen Gerechtigkeitstheorie sowie deren interdisziplinären Anwendungsmöglichkeiten forschen. Das Hauptziel der Kolleg-Forschergruppe ist es, die unterschiedlichen theoretischen und methodologischen Perspektiven in der politischen Theorie und Philosophie zum Thema der Gerechtigkeit – insbesondere jenseits des Staates – in ein fruchtbares Gespräch miteinander zu bringen. Zudem soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie sich die Gerechtigkeitstheorie bereits auf grundlegender Ebene mit den Ergebnissen empirischer Forschung auseinandersetzen muss.
Leibniz-Forschungsgruppe Transnationale Gerechtigkeit
Prof. Dr. Rainer Forst ist für seine Forschung im Bereich der politischen Philosophie und Theorie 2012 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet worden. Die Leibniz-Forschungsgruppe »Transnationale Gerechtigkeit« ist aus Mitteln dieses Forschungsförderpreises finanziert und am Arbeitsbereich Politische Theorie und Philosophie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main angesiedelt. Die Mitglieder der Forschungsgruppe beschäftigen sich mit unterschiedlichen Aspekten einer Theorie transnationaler Gerechtigkeit, von den Umrissen und Verwendungsweisen des Begriffs der Gerechtigkeit innerhalb verschiedener sozialer, politischer und philosophischer Kontexte bis hin zu den zentralen Ungerechtigkeiten der gegenwärtigen transnationalen Ordnung.
Studiengang MA Politische Theorie
Im Jahr 2007 hat Rainer Forst zusammen mit Peter Niesen den interdisziplinär und international ausgerichteten Masterstudiengang Politische Theorie ins Leben gerufen. Gemeinsam haben die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main und die Technische Universität Darmstadt damit den ersten Studienabschluss dieser Art in Deutschland etabliert. Damit führen sie in aktualisierter Weise eine lange Tradition der kritisch-theoretischen Reflexion auf die politische und soziale Ordnung fort. Der Studiengang ist an beiden Universitäten eingebettet in den Forschungskontext des Exzellenzclusters »Die Herausbildung normativer Ordnungen«.