Bürgerengagement zwischen staatlicher Steuerung und Selbstregulierung
Das Verhältnis von staatlicher Letztverantwortung und bürgergesellschaftlicher Eigenverantwortung befindet sich in einem fortwährenden Aushandlungsprozess. Gerade im Rahmen aktivierender Politikstrategien wird der Bürgergesellschaft ein erhebliches Gewicht zugeschrieben. Die Aktivierungsprogrammatik – so lautet die zentrale These – zeichnet sich allerdings durch eine spezifische Dialektik von Mobilisierung und Regulierung aus.
Ausgehend vom dominanten bundespolitischen Engagementsdiskurs werden die Folgen dieser paradoxen Logik für die staatlichen Steuerungsambitionen und die bürgergesellschaftlichen Selbstregulierungsfähigkeiten diskutiert. Konkret wird der Blick hierbei auf die Nationale Engagementstrategie, aktuelle Entwicklungen im Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und auf engagementförderliche Infrastruktureinrichtungen wie Freiwilligenagenturen gerichtet.
Daniela Neumann studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Geschichte in Jena. Seit 2010 ist sie Doktorandin im Kolleg „Die Grenzen der Zivilgesellschaft“ des Max-Weber-Instituts für Soziologie an der Universität Heidelberg. In ihrer Doktorarbeit erforscht sie die Grenzen der politischen Steuerung freiwilligen Engagements.