(De)zentrale Energiewende – Wirklichkeiten, Widersprüche und Visionen
Im Spannungsfeld zwischen zentralisierten und dezentralisierten Strukturen stellen sich zurzeit entscheidende Fragen zur Neuausrichtung des deutschen Energiesystems. Verschiedene Systemeigenschaften müssen auf lokaler, regionaler, nationaler wie europäischer Ebene neu ins Verhältnis gesetzt werden. Dies gilt für Fragen der Marktgestaltung wie der Neuausrichtung räumlicher Zusammenhänge sowie den Umgang mit Verteilungsfragen: Welche funktionalen Bezüge sind für verschiedene Energiemärkte sinnvoll? Welche Akteure sind in diese Märkte (nicht) integriert? Welche Handlungsräume und lokalen Identitäten können durch Dezentralisierung entstehen oder auch eingeschränkt werden? Was aus ökonomischer Sicht sinnvoll oder technisch realisierbar erscheint, mag Fragen der räumlichen Entwicklung oder des sozialen Zusammenhalts zuwiderlaufen (und umgekehrt).
Auf der Jahreskonferenz des Leibniz-Forschungsverbunds Energiewende werden Herausforderungen diskutiert, die sich im Spannungsfeld zwischen zentralen und dezentralen Strukturen in der Praxis ergeben, und Möglichkeiten erörtert, diesen auf technischem, politischem, regulatorischem und zivilgesellschaftlichem Wege zu begegnen. Die Konferenz ist daher interdisziplinär angelegt und auf den wissenschaftlichen Austausch über Fragestellungen, Herangehensweisen und Ergebnisse zugeschnitten. Vier Sessions werden angeboten:
A. Koordinierung durch (de)zentrale Märkte?
B. Soziale Spaltung durch (De)zentralisierung?
C. Welche Rolle spielt Power-to-X in (de)zentralen Energiesystemen?
D. Neue Räume und veränderte Landnutzungen im (de)zentralen Energiesystem?
Mit einer öffentlichen Keynote werden die Themen der Sessions durch je eine ExpertIn aus dem Leibniz-Forschungsverbund eingeführt und Interdependenzen in einer gemeinsamen Podiumsdiskussion erörtert. In der zweiten Konferenzhälfte werden die Themen in fachlichen Sessions wissenschaftlich vertieft. In einer abschließenden Podiumsdiskussion werden weiterführende Fragen mit VertreterInnen aus der Praxis diskutiert.
Weitere Informationen zum Leibniz-Forschungsverbund Energiewende