Montag, 26. September 2011

Freiheit oder Vater Staat

Diskussion mit Kurt Biedenkopf

Wie sehen Wirtschaft, Staat und Gesellschaft heute aus? Wie soll deren Zukunft aussehen? Welche Reformen sind nötig, damit Deutschland und Europa gerüstet sind für die Stürme des 21. Jahrhunderts? Kurt Biedenkopf hat ein Buch über diese Fragen vorgelegt, das zu Kontroversen anregt, ja zum Streit auffordert. Es geht um die großen Kernfragen: Wie viel Staat, wie viel Markt und wie viel Eigenverantwortung braucht ein Gemeinwesen? Wie muss das Verhältnis zwischen diesen Steuerungsmedien balanciert werden, wie ihre internen Strukturen und Abläufe?

Professor Biedenkopf, der seine Erfahrungen als Rechtsprofessor, Industriemanager und Politiker in das Buch einfließen lässt, vertritt eine klare Position: Der „derzeitige Kurs immer expansiverer Ansprüche an den Staat überfordert diesen und führt geradewegs in die Erosion unserer freiheitlichen Grundordnung“. Stimmt das eigentlich? Genügen ein schlanker Staat, Eigenverantwortung und Subsidiarität, um die politischen Probleme der modernen Gesellschaft gerecht und zukunftsfest zu lösen? Oder braucht es nicht etwa einen aktiveren Staat, der die Märkte straffer reguliert, die Reichen effektiver besteuert und die Lebenschancen gerechter verteilt?

Darüber diskutiert Kurt Biedenkopf, WZB-Forschungsprofessor, mit den WZB-Direktoren Wolfgang Merkel und Michael Zürn.