Integration, Sozialkapital und freiwillige Vereinigungen
Begrüßung: Jutta Allmendinger
Die Frage, was moderne Gesellschaften (noch) zusammenhält, ist wieder zu einem zentralen Thema in öffentlichen Diskussionen avanciert. Als substanzieller Produzent von „Sozialkapital“ gilt das Engagement von Bürgern und Bürgerinnen in freiwilligen Vereinigungen. Die vielfältigen Annahmen über die sozialen Integrationsleistungen eines derartigen bürgerschaftlichen Engagements dürfen bislang eher als Hypothesen mit Plausibilitätsanspruch gelten. Gleichzeitig entwickeln sich Engagement- oder Vereinsquoten zu einem zentralen Indikator, um die Perspektiven des sozialen Zusammenhalts zu bestimmen. Sebastian Braun fragt in seinem Vortrag, inwieweit bürgerschaftliches Engagement als einer spezifischen Form der Gemeinschaftsarbeit in „Wahlgemeinschaften“ – z.B. Vereinen, Projekten, Initiativen – zur sozialen Integration der Engagierten beitragen kann.
Sebastian Braun, geb. 1971, ist Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin und Leiter des Forschungszentrums für Bürgerschaftliches Engagement. Nach seinem Diplom in Politikwissenschaft und dem Magister Artium in Sport- und Erziehungswissenschaft (FU Berlin) und der DEA en Sciences Sociales in Nantes wurde er im Rahmen einer Co-tutelle de thèse zwischen der FU Berlin und der Universität Nantes promoviert, die Habilitation folgte an der Universität Potsdam. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Bürgerengagement, Nonprofit-Organisationen, Integration, Sozialkapital und Corporate Citizenship sowie Sozialwissenschaften des Sports.
Dieser Vortrag bildet den Auftakt in der Veranstaltungsreihe Zivilengagement – Theorie, Geschichte und Perspektiven der Forschung.
Das WZB bietet für die Zeit der Veranstaltung Kinderbetreuung an. Wir bitten um Anmeldung des Betreuungswunsches bis zum 16. März 2010 unter Angabe des jeweiligen Alters des Kindes.