Jugend und Engagement
Zivilgesellschaftliches Engagement ist Ausdruck für das Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft, für die Bereitschaft, etwas für sich, für andere oder für eine Sache zu tun – jenseits beruflicher und finanzieller Interessen. Die sich verändernden Formen dieses Engagements, das oft geleistet wird über „intermediäre Instanzen“ wie Vereine, Verbände oder Kirchen, geben auch Aufschluss über den Wandel der Gesellschaft.
Diese Sichtweise auf das Engagement hat sich im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte deutlicher herausgebildet. Seit den 1990er Jahren wird dabei stärker die Reziprozität, das wechselseitige Geben und Nehmen des freiwilligen Engagements ins Blickfeld gerückt. Das gilt auch bei der Betrachtung des Engagements im Jugendalter. So wird beispielsweise im Zuge der neu entfachten Bildungsdebatte das freiwillige Engagement verstärkt als wichtige gesellschaftliche Ressource und Quelle gesellschaftlichen Zusammenhalts, aber auch als ein Bildungsort und ein Lernfeld für junge Menschen thematisiert. Zivilgesellschaftliches Engagement bietet damit eine Gelegenheit für Alltagsbildung und Kompetenzerwerb, nicht nur aus der Perspektive junger Menschen. Der Vortrag rückt das Spektrum unterschiedlicher Formen des zivilgesellschaftlichen Engagements junger Menschen in den Mittelpunkt.
Prof. Dr. Thomas Rauschenbach ist seit 2002 Vorstandsvorsitzender und Direktor des Deutschen Jugendinstituts e. V. und seit 1989 Professor für Sozialpädagogik an der Technischen Universität Dortmund. Er leitet den Forschungsverbund DJI/TU Dortmund und die „Dortmunder Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendhilfestatistik“.
Diese Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe "Zivilengagement – Theorie, Geschichte und Perspektiven der Forschung".