Protest in der longue durée: Geschichtswissenschaft und politische Soziologie im Dialog
Diskussion mit Philipp Gassert und Dieter Rucht
Moderiert von Simon Teune und Swen Hutter
Welche großen Linien kennzeichnen die langfristige Entwicklung von Protest in Deutschland seit 1945? Welche unterschiedlichen Perspektiven ergeben sich aus einem historischen bzw. soziologischen Zugang? Was bekommt man mit dem jeweiligen methodischen bzw. disziplinären Zugang in den Blick? Worauf begründet man seine Annahmen? Welche Lücken bleiben dabei offen? Diese Fragen stehen im Vordergrund des Gesprächs zwischen dem Zeithistoriker Philipp Gassert und dem Soziologen Dieter Rucht. Anlass des Gesprächs ist das gerade erschienene Buch „Bewegte Gesellschaft: Deutsche Protestgeschichte seit 1945“ von Philipp Gassert (Kohlhammer, 2018). Mit seinem Buch legt Gassert die erste umfassende Protestgeschichte Deutschlands vom Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart vor. Wie auch Dieter Rucht betont Gassert dabei die zentrale Bedeutung von Protest und sozialen Bewegungen für die gesellschaftliche Konfliktbewältigung in Deutschland.
Philipp Gassert ist Inhaber des Lehrstuhls für Zeitgeschichte an der Universität Mannheim und Leiter der Forschungsstelle „Widerstand gegen den Nationalsozialismus im deutschen Südwesten“.
Dieter Rucht ist WZB Fellow und Vorstandsmitglied des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung. Zuvor leitete er die Forschungsgruppe Zivilgesellschaft, Citizenship und politische Mobilisierung in Europa am WZB.
Die Veranstaltung wird gemeinsam organisiert vom Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung und dem Kolloquium „Politik von unten".