Dienstag, 23. November 2010

Stiftungen sind populär. Sind sie auch legitim?

Vortrag von Rupert Graf Strachwitz in der Veranstaltungsreihe Zivilengagement - Theorie, Geschichte und Perspektiven der Forschung

Stiftungen sind beliebt. Die Zahl der Neugründungen ist zehnmal so hoch wie noch vor 30 Jahren, und jedermann scheint nach ihnen zu rufen – nicht nur, wenn es um die Finanzierung von Projekten geht. Hört man aber genauer hin, gibt es auch Kritik. Während die öffentliche Kritik sich um die Frage der Transparenz von Stiftungen bewegt, richtet sich die Wissenschaft eher an der Frage aus, inwieweit Stiftungen in einer modernen demokratischen Gesellschaft überhaupt legitim sind. Zwar ist diese Frage schon im 18. Jahrhundert gestellt – und zumal in Frankreich negativ beantwortet – worden, doch hat sie unter den Bedingungen eines Ordnungskonzepts, in dem die Zivilgesellschaft als prinzipiell gleichrangige Arena kollektiven öffentlichen Handelns und Stiften als Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements in der Zivilgesellschaft gesehen wird, eine neue Bedeutung erlangt. Rupert Graf Strachwitz setzt sich in seinem Vortrag mit dieser Problematik und möglichen Lösungsansätzen auseinander.


Dr. phil. Rupert Graf Strachwitz studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte an der Colgate University (USA) sowie in München und Münster. Nach langjähriger praktischer und beratender Tätigkeit im gemeinnützigen Bereich leitet er seit 1997 das Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er lehrt in Berlin und Münster. Er veröffentlichte u.a. „Die Stiftung – ein Paradox? Zur Legitimität von Stiftungen in einer politischen Ordnung“ (Stuttgart: Lucius & Lucius 2010).