Frauen, Männer und die Pandemie
Das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit ist noch lange nicht erreicht. In ihrem neuen Buch prangert WZB-Präsidentin Jutta Allmendinger Ungleichheiten in Arbeitsverteilung, Bezahlung, Verantwortung und Perspektiven an. Corona, so ihre These, macht diese Ungleichheiten gnadenlos sichtbar – wenn nicht größer.
Am Anfang stand der Ausruf in einer Talkshow. Die Frauen, so hatte Jutta Allmendinger eines Abends bei Anne Will gesagt, seien mit einer „entsetzlichen Retraditionalisierung“ konfrontiert, das Geschlechterverhältnis werde um drei Jahrzehnte zurückgeworfen. Diese These untersetzt die Soziologin in ihrer jetzt im Ullstein-Verlag erschienenen Streitschrift. Sie verbindet darin persönliche Erfahrungen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Und sie bleibt nicht bei der Analyse stehen. Jutta Allmendinger entwickelt klare Forderungen für eine geschlechtergerechte nahe Zukunft: Veränderungen in Steuern und Gehältern, eine neue Zeitpolitik, mehr Frauen in Führungspositionen. Ihr prägnantester Vorschlag ist eine 32-Stunden-Woche für alle.

Jutta Allmendinger: "Es geht nur gemeinsam!" (Ullstein Verlag)
19.1.2021