Donnerstag, 2. Juni 2022

WZB trifft Politik

Ein Gespräch mit Ulrike Gote, Berliner Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung


Forschung ist längst zu einem Markenkern Berlins geworden. Die „Brain City“ verfügt über eine einzigartige Vielfalt und räumliche Dichte an Forschungseinrichtungen. Exzellente Wissenschaft findet an den Hochschulen, aber auch an den über 50 außeruniversitären Instituten statt. Vor welchen Herausforderungen steht die Wissenschaft in Berlin? Welche gemeinsame Vision verbindet die Forscherinnen und Forscher? Diese und viele andere Fragen wurden am 2. Juni mit der Berliner Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote am WZB diskutiert.

Nach der Begrüßung durch die Präsidentin des WZB, Jutta Allmendinger, gab die Berliner Senatorin für Wissenschaft Ulrike Gote Einblick in ihre politische Agenda. Sie machte deutlich, dass der Wissenschaftsstandort Berlin eine große Strahlkraft besitzt und in seiner Vielfalt und Dichte deutschlandweit einmalig ist. Wichtig sei, dass Berlin weiterhin diese Anziehungskraft behalte.

Im Anschluss stellten Forschende und Wissenschaftsunterstützende zentrale strategische Aufgaben des WZB vor: Wie kann der Transfer von Forschungsergebnissen noch besser gelingen? Wohin sollte sich Berlin als großer Wissenschaftsraum entwickeln? Was heißt Internationalisierung für die Wissensstadt Berlin?

Juliane Haus, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgruppe Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung, stellte ihr Mobilitätsprojekt im Kreuzberger Graefekiez vor. Dort entsteht ein wissenschaftlich begleiteter Experimentierraum, bei dem Parkraum für Autos für einen längeren Zeitraum stark einzuschränkt wird. Tatiana López, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgruppe Globalisierung, Arbeit und Produktion, berichtet über das Fairwork-Projekt am WZB.

Im Anschluss folgten kurze Statements zur Wissenschaftspolitik und zum Forschungsraum Berlin. 

Martin Mann, Leiter des Präsidialstabs am WZB, betonte in seinem Statement zur Internationalisierung der Berliner Wissenschaft, dass "die Chancen, die die Internationalisierung bietet, in Berlin noch lange nicht erschöpft sind". Das Zusammenspiel von Universitäten, Außeruniversitären und Verwaltung müsse schlagkräftiger werden, betonte er. In ihrem Statement zum Forschungsraum Berlin erklärte Ursula Noack, administrative Geschäftsführerin des WZB: "Das WZB will Brückenbauer sein, um neue spannende Themen und Projekte nach Berlin zu holen. Dafür braucht es Strukturen - ohne die Verzahnung von Außeruniversitären und Hochschulen läuft gar nichts". Gregor Hofmann, Referent der Geschäftsstelle BR50 am WZB, stellte den Zusammenschluss der außeruniversitären Forschungseinrichtungen als Brücke zwischen den oft kritisierten Säulen im Wissenschaftssystem vor; BR50 überwinde Grenzen zwischen den Forschungsorganisationen. Harald Wilkoszewski, Leiter der Abteilung Kommunikation am WZB, berichtete über die Bedeutung von Kommunikation und Transfer sozialwissenschaftlicher Forschung. Transfer müsse als Anliegen der gesamten Institution betrachtet werden. Dazu brauche es starke Kooperationen und ausreichende Ressourcen.