Schule zwischen wertgebundenem Erziehungsauftrag, Vielfalts- und Neutralitätsgebot
Das Institut für Bildungsrecht und Bildungsforschung e.V., An-Institut der Ruhr-Universität Bochum (IfBB), hat gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) 2012 den Deutschen Schulrechtstag begründet. Seit 2018 wird er gemeinsam mit der AG Bildungsrecht in der Deutschen Gesellschaft für Bildungsverwaltung (DGBV) und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) ausgerichtet. Das Thema des diesjährigen 6. Deutschen Schulrechtstags lautet: „Schule zwischen wertgebundenem Erziehungsauftrag, Vielfalts- und Neutralitätsgebot“.
Fragen nach der Neutralität von Schule und den in ihr tätigen Pädagoginnen und Pädagogen waren und sind Gegenstand vielfältiger Kontroversen. In jüngerer Zeit sind insoweit insbesondere die Herausforderungen durch den erstarkenden Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in den Fokus der Auseinandersetzung gerückt. Wie ‚politisch‘ dürfen Lehrkräfte in (und außerhalb) der Schule sein? Was darf und muss in der politischen Bildung an Schulen thematisiert werden? Und wo liegen die Grenzen (partei-)politischer Neutralität? Mindestens ebenso intensiv wird die staatliche ‚Neutralität‘ mit Blick auf religiöse Einflüsse und Bezüge in der Schule diskutiert. Die (verfassungs-)rechtlichen Auseinandersetzungen um Lehrerinnen, die ein Kopftuch tragen, um Forderungen nach Einführung genereller Verschleierungsverbote für Schülerinnen und der Disput über ein Recht auf Gebetsausübung in den Schulpausen – all dies fordert Diskussion und (Neu-)Bewertung heraus.
Auf dem Schulrechtstag wollen wir diesen Fragen aus rechtswissenschaftlicher Perspektive unter Einbeziehung sozialwissenschaftlicher und erziehungswissenschaftlicher Expertise nachgehen und nicht zuletzt in einen Austausch mit Praxis und Politik eintreten. Wir freuen uns sehr, für die
jeweiligen Vorträge hochkarätige Referentinnen und Referenten gewonnen zu haben:
Wolfram Cremer (IfBB/Ruhr-Universität Bochum), Michael Wrase (WZB/Stiftung Universität Hildesheim), Joachim Wieland (Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer), Felix Hanschmann (Bucerius Law School Hamburg), Gabriele Bellenberg (IfBB/Ruhr-Universität Bochum), Anja Böning (FernUniversität Hagen), Jörg-Dieter Wächter (Bischhöfliches Generalvikariat Hildesheim HA Bildung), Anja Bensinger-Stolze (GEW-Bundesvorstand), Hendrik Cremer (Deutsches Institut für Menschenrechte)
Den Tagungsflyer mit Programm und weiteren wichtigen Informationen finden Sie hier.