Montag, 29. November 2021

Umstrittene Expertise als Herausforderung für die Demokratie?

Podiumsdiskussion via Zoom im Rahmen der WZB-Reihe „Achtung: Demokratie“

 

In aktuellen politischen Auseinandersetzungen – von Coronadiskussionen über Klimaproteste bis hin zur Debatte um Stickoxid-Grenzwerte – rücken Konflikte um Expertise und die Geltung wissenschaftlicher Fakten verstärkt ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Zum einen ist eine wachsende Tendenz zur Wissenschaftsskepsis und zur Ausbreitung „postfaktischer“, also Tatsachen ignorierender, Diskurse zu beobachten. Umgekehrt gibt es ein starkes Bedürfnis nach einer Ausrichtung der Politik an wissenschaftlichen Evidenzen – man denke hier etwa an den berühmten Slogan „Follow the Science!“ der Fridays-for-Future-Bewegung –, die sich für eine stärkere Berücksichtigung wissenschaftlicher Expertise in der Politik einsetzt.

In dieser Podiumsdiskussion wird erörtert, wie sich diese Umstrittenheit von Expertise auf Politik und Gesellschaft auswirkt und welche Folgen sich daraus für die Zukunft der Demokratie ergeben. Stellt die verbreitete Politisierung von Expertise eine Gefahr für die Demokratie dar oder bietet sie vielleicht doch auch neue Potenziale für Demokratisierung? Welche Formen von Expertise haben derzeit in der Politik das Sagen? Wie kann und sollte das Zusammenspiel von Expertise und Politik gestaltet werden, um die aktuellen politischen Herausforderungen auch in Zukunft zu meistern?

Diesen Fragen geht unsere Veranstaltung in der Reihe „Achtung: Demokratie“ nach, zu der wir herzlich einladen.

Programm

Begrüßung: Andreas Knie, Leiter der Forschungsgruppe „Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung“ am WZB

Vorstellung des Sonderbandes durch die Herausgeber Sebastian Büttner (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) und Thomas Laux (TU Chemnitz)

Auf dem Podium:

  • Eva Barlösius, Professorin für Makrosoziologie an der Leibniz-Universität Hannover
  • Sebastian Büttner, Mitherausgeber des Leviathan-Sonderbands „Umstrittene Expertise“
  • Oliver Geden, Stiftung Wissenschaft und Politik, Leitautor des 6. IPCC-Sachstandsberichts
  • Caspar Hirschi, Professor für Allgemeine Geschichte an der Universität St. Gallen
  • Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts

Moderation: Dagmar Simon, Geschäftsführerin von EVACONSULT und Mitherausgeberin der Zeitschrift Leviathan

Die Veranstaltung wird von der Zeitschrift Leviathan anlässlich des Erscheinens des Leviathan-Sonderbands „Umstrittene Expertise: Zur Wissensproblematik der Politik“ in Kooperation mit der Forschungsgruppe „Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung“ organisiert.

 

Das Webinar wird hier übertragen.