Technological inequality – understanding the relation between recent technological innovations and social inequalities (TECHNEQUALITY)
Internationales, koordiniertes Forschungsprojekt im Rahmen des Horizon 2020 Programms der Europäischen Union.
Aktuelle technologische Entwicklungen haben das Potential, sowohl das Ausmaß als auch die Ausprägung sozialer Ungleichheit fundamental zu verändern. Erfolge auf dem Arbeitsmarkt werden zukünftig wahrscheinlich durch andere Fähigkeiten beeinflusst als in der Vergangenheit, und traditionelle Einflussfaktoren auf soziale Mobilität (z.B. soziale Klasse oder Bildungszertifikate) werden wahrscheinlich durch technologischen Wandel beeinflusst. Die bisherige Forschung hat vor allem untersucht, ob technologischer Wandel Arbeitsplätze vernichtet oder neue Beschäftigung schafft. Dieses Projekt erweitert die Forschung und nimmt den gesamten gesellschaftlichen Einfluss von technologischen Entwicklungen in den Fokus.
Innerhalb des Projekts leitet das Team am WZB das Arbeitspaket “Educating today for tomorrow’s labour market”. In diesem Arbeitspaket untersuchen wir die Passung zwischen Bildungskarrieren und Fähigkeiten sowie den Einfluss von Bildungssystemen, Familien und Arbeitsplätzen als Lernmöglichkeiten auf diesen Zusammenhang. Die Ziele des Arbeitspakets sind:
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ein besseres Verständnis von Bildungssystemen zu erlangen, um deren Einfluss auf die Vorbereitung von heutigen und zukünftigen Beschäftigten für den Arbeitsmarkt zu untersuchen;
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die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Erstausbildung (primär, sekundär sowie tertiär allgemeinbildend und beruflich) und der Entwicklung von Fähigkeitsbedarfen in unterschiedlichen Ländern;
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zu untersuchen, inwieweit sich der Zusammenhang zwischen Bildungserwerb und Fähigkeitsbedarfen (Fähigkeit- und Qualifikationsmismatch) über die Zeit verändert hat;
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die Wichtigkeit von informeller und non-formaler Erwachsenenbildung für die Erlangung von relevanten Fähigkeiten abzuschätzen;
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die Untersuchung der Determinanten der Teilnahme an Erwachsenenbildung, die gebraucht wird, um die relevanten Fähigkeiten zu erwerben (inklusive Arbeitsplätze als Lernumgebungen).
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Bei den Analysen dieser unterschiedlichen Aspekte des Erwerbs, der Erweiterung und der Anwendung von Fähigkeiten in Zeiten beschleunigten technologischen Wandels werden auch Ungleichheiten zwischen Geschlechtern, dem Familienkontext und ethnischen Gruppen berücksichtigt. Diese stellen die Grundlage dar für Politikberatung zur Rolle von Bildung für die Reduzierung von Ungleichheiten sowie zur Vorbereitung (zukünftiger) Beschäftigter auf den Arbeitsmarkt.
Zusätzlich zum Projektteam am WZB besteht das TECHNEQUALITY Konsortium aus Soziolog*innen und Ökonom*innen von den Universitäten Maastricht und Tilburg (Niederlande), der Universität Oxford sowie Cambridge Econometrics (Großbritannien), der Universität Stockholm (Schweden), dem European University Institute in Florenz (Italien) und der Universität Tallinn (Estland).