Paare und Ungleichheit(en) - Eine Verhältnisbestimmung
Bei der Analyse sozialer Ungleichheit(en) – ihrer Ursachen, ihrer Klassifikation, Messung und ihrer ‚dichten‘ Beschreibung – erhält der Partner/die Partnerin und das Paar als eine aus Kommunikation und Interaktion hervorgehenden Entität sui generis in letzter Zeit größere Aufmerksamkeit. Dies gilt besonders mit Blick auf das Geschlecht. Umgekehrt wird von der Paarsoziologie die Paarbeziehung häufig vor dem Hintergrund des Anspruchs auf Geschlechtergleichheit untersucht: Die Egalitätsnorm gewinnt für Paare an Bedeutung, wird aber oftmals nicht eingelöst.
Die Tagung möchte breit Forschungen zusammenbringen, die sich mit „Paaren und Ungleichheit(en)“ befassen. Zum einen sind Paarbeziehungen ein zentraler Ort, an dem Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern (re)produziert werden – im Sinne eines ‚Doing Couple‘, ‚Doing Gender‘ und ‚Doing (In-) Equality‘. Zum anderen spiegeln sich in und zwischen Paaren Klassen-, Schicht und Milieuunterschiede, etwa in der Partnerwahl (Homogamie bzw. Endogamie), in der Positionierung auf dem Arbeitsmarkt (etwa: prekär beschäftigte Paare vs. Doppelkarriere-Paare), hinsichtlich sozial- und familienpolitischer Regelungen oder in der Artikulation und praktischen (Nicht-)Einösung von Egalitätsnormen.
Die Ungleichheits- und Paarsoziologie treffen sich also v.a. in zwei Dimensionen: der Produktion und Reproduktion, womöglich aber auch einer Verringerung, sozialer Ungleichheiten innerhalb von Paaren und zwischen Paaren.
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