YES Europaparkschule
Kerstin Schneider

YES!: Mehr voneinander lernen

Neue Ideen für gesellschaftliche Themen entwickeln, die Arbeitswelt mit anderen Augen anschauen und außerdem Forschungsinstitutionen kennenzulernen, steht im Mittelpunkt des YES!-Wettbewerbs. Mit dem Thema „Digitalisierung der Arbeit: eine Chance für alle?“ beschäftigen sich in diesem Jahr die Schülerinnen und Schüler des Berliner Gymnasiums am Europasportpark gemeinsam mit Kathleen Warnhoff, Gastwissenschaftlerin am WZB-Promotionskolleg "Gute Arbeit". Zum Fachgespräch kamen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen Catharina Banneck und Jana Tichauer ins WZB.

Die Arbeitswelt kennt gut Qualifizierte, aber auch Menschen mit geringer Qualifizierung. Wie bereitet man diese Arbeitnehmer*innen auf die Herausforderungen der Digitalisierung in der Industrie 4.0. vor? WZB-Forscher Philip Wotschack gab einen Input zum Thema und beschrieb, unter welchen Bedingungen Betriebe Geringqualifizierte weiterbilden. Welche Voraussetzungen gibt es in der Arbeitspolitik? Welche betrieblichen Regelungen muss es geben, und wie sieht die staatliche Förderung aus?

Für das YES!-Team stand in der nachfolgenden Diskussion die Frage im Mittelpunkt, wie gut die Schule auf die neuen Anforderungen der Digitalisierung vorbereitet. Welche Wünsche haben Schüler*innen, die oft mit völlig unzureichenden Bedingungen in den Schulen klarkommen müssen – fehlendes oder kaputtes Equipment, mangelnder IT-Support und damit eine unzureichende Vorbereitung auf die moderne, digitale Arbeitswelt? Das Schulsystem sei überfordert, konstatierten die Gymnast*innen. Medienkompetenzen würden nicht vermittelt, dazu kommen Leistungsdruck und fehlende Motivation bei vielen Schüler*innen.

Was also tun? Den Vormittag nutzten die Schüler und Schülerinnen, um gemeinsam mit Kathleen Warnhoff die Probleme einzugrenzen und erste Lösungsideen zu entwickeln. Wie könnte eine offene Lernkultur gefördert werden? Was könnten Lehrer*innen von ihren Schülern und Schülerinnen lernen? Wie sollten sich die Schulen besser vernetzen und gegenseitig helfen? Und einer der wichtigsten Punkte: Die Technik muss funktionieren und darf uns nicht einschränken, wie es ein Schüler beschrieb.

Bei den nächsten Workshops erarbeiten die zehn vom Gymnasium am Europasportpark eine Projektidee, um sie dann beim YES!-Regionalfinale im Juni zu präsentieren. Wir drücken die Daumen.

25.4.23/kes