Mobilität in Zeiten der Corona-Pandemie: Wie ändert sich das Verhalten der Menschen im Verkehr? (MobiCor)
Der Verkehr konnte bislang als einziger Sektor die Treibhausgase nicht reduzieren. Um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, müssen die Emissionen bis 2030 um 40 Prozent sinken. Weder technische Innovationen noch ein verändertes Verhalten versprachen bislang einen Ausweg. Die Corona-Pandemie eröffnet nun die einmalige Chance einer empirischen Untersuchung zu Fragen nach der Veränderbarkeit der Mobilität unter ganz neuen Bedingungen. Das öffentliche Leben ist praktisch still gestellt.
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, mit einem auf unterschiedliche Methoden aufbauenden Untersuchungsdesign herauszufinden, wie sich die drastischen Einschränkungen auf das Verhalten der Menschen sowie generell auf die gesellschaftliche Teilhabe und die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft auswirken: welche Verkehrswege können wegfallen, welche organisatorisch und oder technisch kompensiert und welche erscheinen tatsächlich unersetzbar, um das soziale und wirtschaftliche Leben fortzuführen. Welche Routinen zerbrechen, welche neuen entwickeln sich? Haben diese auch nach der Krise Bestand? Bieten sie Aussicht auf eine dauerhafte Reduzierung der verkehrlichen Belastungen? Und unter welchen technischen, organisatorischen und regulativen Bedingungen tun sie das?
Erhoben werden repräsentative Daten zur verkehrlichen Bewegung. In Anlehnung an das Studiendesign der MiD erlauben sie die Ermittlung zentraler Mobilitätskennwerte vor, während und nach der Corona-Pandemie, die durch Methoden des Trackings sowie qualitativer Erhebungsmethoden ergänzt werden. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse sollen schließlich innovative Lösungswege für die Verkehrswende identifiziert und strategische Handlungsempfehlungen zur Unterstützung der politischen Maßnahmen gegeben werden.