Arbeit und Fürsorge
Im Zuge veränderter Arbeits- und Lebensformen werden Fürsorgeleistungen, wie etwa die Pflege alter Menschen, die Betreuung von Kleinkindern oder auch der persönliche Beistand in schwierigen Lebenssituationen, zusehends ausgelagert, aber auch neu zwischen Männern und Frauen verteilt. An die Stelle der pflegenden Tochter oder Schwiegertochter treten das Altersheim oder der mobile Pflegedienst; Kleinkinder werden heute nicht mehr ausschließlich von Müttern betreut, sondern auch in Krippen und zunehmend von Vätern.
Wie sich diese Veränderungen auf soziale Ungleichheiten auswirken, wird in mehreren, inhaltlich und methodisch miteinander verbundenen Teilforschungsprojekten untersucht. Dabei werden folgende Forschungsfragen untersucht: Warum ist die Entlohnung sozialer Dienstleistungsarbeit trotz einer hohen Nachfrage nach Pflege- und Betreuungskräften weiterhin niedrig? Wie kann Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf für Männer und Frauen gelingen? Welche Hindernisse müssen überwunden werden, damit eine Auslagerung von Pflege- und Betreuungsaufgaben Geschlechterungleichheiten verringert und nicht von einer Bevölkerungsgruppe auf eine andere verschiebt?
Die Leitung der WZB-Forschungsgruppe "Arbeit und Fürsorge" hat Lena Hipp.