Abstract

Die Gesundheitssysteme Deutschlands und der Schweiz zählen zu den teuersten der Welt, bringen aber nur mittelmäßige Gesundheitsergebnisse hervor, schöpfen mithin ihre Ressourcen und ihr Leistungspotenzial nur unzureichend aus. In beiden Ländern gilt die starke Abschottung von Versorgungssektoren - einhergehend mit Integrationsproblemen im Versorgungsprozess - als wichtige Ursache für diese Ineffizienzen. Die fehlende Integration zeigt sich als unzureichende Kommunikation und Koordination zwischen den beteiligten Akteuren. Sie führt zur Segmentierung von Versorgungsprozessen und zu vielfältigen Brüchen im Behandlungsverlauf. Es fehlt an langfristiger, kontinuierlicher Betreuung von Patienten, wie sie zur angemessenen Versorgung chronischer Erkrankungen notwendig wäre. Die Folgen sind zum einen suboptimale Behandlungsergebnisse und - damit einhergehend - ein Verlust an Lebensqualität für die Patientinnen und Patienten, zum anderen eine Verschwendung von Ressourcen.

Im Projekt werden die politischen Entwicklungspfade hinsichtlich der dringend erforderlichen Versorgungsintegration und die daraus entstandenen Innovationsprozesse untersucht. Die Bestimmungsfaktoren für das häufige Scheitern derartiger Innovationsbemühungen ebenso wie die Voraussetzungen für die wenigen erfolgreichen Prozesse sollen identifiziert werden.