Die politische Partizipation von Unterschichten
Die politische Partizipation von Unterschichten ist bekanntermaßen niedriger als diejenige von Mittel- und Oberschichten. International vergleichende Studien haben jedoch gezeigt, dass sich das Ausmaß der soziostrukturellen Unterschiede in der politischen Partizipation deutlich zwischen den Gesellschaften unterscheidet. Das Projekt untersucht Ursachen und Folgen der unterschiedlichen Intergrationskraft von westlicher Demokratien. Warum gelingt es einigen Demokratien besser als anderen, ihre Unterschichten in das politische System zu integrieren? Und: Unter welchen Bedingungen erwächst aus der mangelnden Partizipation von Unterschichten das "demokratische Dilemma" (Lijphardt), das bei den politischen Entscheidungen systematisch die Interessen spezifischer Bevölkerungsgruppen unberücksichtigt bleiben. Mögliche Antworten liegen einerseits in den Wahlsystemen demokratischer Gesellschaften und andererseits in den Strukturierungslinien der politischen und gesellschaftlichen Konflikte.
Methodische Vorgehensweise:
Verknüpfung von international vergleichenden Umfragen wie European Social Survey (ESS), European Quality of Life Survey (EQLS), International Social Survey Programme (ISSP) und Comparative Study of Elections Systems (CSES) mit Aggregatmerkmalen wie Wahlsysteme, Wahlbeteiligung, Wohlfahrtsstaatsmerkmalen usw.
Ausgewählte Publikationen
Kohler, U. (2006), Die soziale Ungleichheit der Wahlabstinenz in Europa, in Jens Alber & Wolfgang Merkel, ed.,'Europas Osterweiterung: Das Ende der Vertiefung?', Edition Sigma, Berlin, pp. 159-182.