Die Nutzung wissenschaftlicher Expertise – eine vergleichende Analyse

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Die Nutzung wissenschaftlicher Expertise im Policy-Making hat in der letzten Dekade erneute Aufmerksamkeit erfahren. Allerdings gibt es bislang nur wenige politikfeldvergleichende Untersuchungen darüber, was die Kriterien der erfolgreichen „Übersetzung“ wissenschaftlicher Evidenzen in politisches Regulierungswissen sind. Unklar ist dabei insbesondere, mit welchen Wissenskonflikten und Unsicherheiten politisch-administrative Akteure angesichts unterschiedlicher komplexer Problemlagen konfrontiert sind und wie sie damit umgehen.

Die Untersuchung konzentriert sich auf ausgewählte Organisationen der Exekutive in den durch „wicked problems“ gekennzeichneten Feldern der Energiepolitik und Verbraucherpolitik. Welche Kriterien muss Expertenwissen erfüllen, damit es in Ministerien und Behörden überhaupt für relevant erachtet und in Entscheidungsprozesse einbezogen wird?

Ziel dieses Projekts ist es, erstmalig auf der Grundlage von Dokumentenanalysen sowie Interview- und Umfragedaten zu untersuchen, welche Praktiken und ggf. Standards der Übersetzung von Expertise in politisches Entscheidungs- und Regulierungswissen identifiziert werden können. Dazu werden Akteurskonstellationen und Wissenskonflikte in der Politikberatung rekonstruiert und Verfahren der öffentlichen Legitimation im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft erschlossen.

Das Projekt wird in enger Kooperation zwischen HU und WZB umgesetzt. Damit wird zugleich das Ziel verfolgt, gemeinsam Infrastrukturen für eine vergleichende Politikberatungs- und Expertiseforschung zu erproben.