Betriebliche Gelingensbedingungen einer partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit
Das Projekt untersucht Bedeutung betrieblicher Rahmenbedingungen für die Rollenaufteilung junger Elternpaare. Trotz maßgeblicher Verbesserungen der familienpolitischen Rahmenbedingungen und der Modernisierung kultureller Rollenbilder in Wirtschaft und Gesellschaft ist die Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit zwischen Müttern und Vätern in Deutschland noch immer sehr ungleich verteilt. Nach wie vor übernehmen Mütter den Großteil der Familien- und Hausarbeit; sie nehmen deutlich länger Elternzeit als Väter und arbeiten mehrheitlich in Teilzeit. Väter dagegen reduzieren bislang selten freiwillig ihre Arbeitszeiten und nehmen nur in geringem Umfang berufliche Auszeiten, obwohl sie mehrheitlich den Wunsch nach mehr Familienzeit äußern und weniger Stunden arbeiten wollen. Betriebe bestimmen maßgeblich, ob sich Arbeitszeitwünsche realisieren lassen und welche Konsequenzen Erwerbsunterbrechungen und Arbeitszeitreduzierungen auf das berufliche Fortkommen haben. Im Rahmen des Projekts werden darum erstmals Elternpaare mit unterschiedlichen Rollenkonstellationen zu den Entscheidungsmotiven und Rahmenbedingungen ihrer Rollenaufteilung befragt. Anhand von leitfadengestützten Interviews sollen betriebliche Faktoren für innerpartnerschaftliche Arbeitszeitentscheidungen identifiziert und auf Basis einer repräsentativen Telefonbefragung auf ihre Relevanz hin geprüft werden. Die Ergebnisse werden Aufschluss darüber geben, welche strukturellen und kulturellen Faktoren auf der betrieblichen Ebene Paare dabei unterstützen bzw. daran hindern können, Erwerbs- und Familienarbeit egalitär aufzuteilen.