Denationalisierierung von Problemwahrnehmungen und die Attribution von Handlungsverantwortung an politische Institutionen

Abstract

Repräsentative Umfrage der deutschen Bevölkerung zur grenzübergreifenden Wahrnehmung von Problemen und der Zuschreibung von Handlungsverantwortung an nationale, transnationale und internationale Institutionen.

Die Abteilungen "Demokratie: Strukturen, Leistungsprofil und Herausforderungen" (DSL) und "Transnationale Konflikte und Internationale Institutionen" (TKI) untersuchen gemeinsam die Frage, in welchem Ausmaß und aus welchen Gründen die Bürger (zunehmend) die Verantwortung zur Lösung drängender Probleme internationalen politischen Institutionen und Organisationen zuschreiben. Dabei stehen die folgenden drei Aspekte im Vordergrund:

  • Erstens besteht zwar ein breiter Konsens in Politik und Wissenschaft, dass die Globalisierung zunehmend ins Bewusstsein der Bürger dringt, allerdings fehlen empirische Studien, die die Wahrnehmung von Problemen als "grenzübergreifend" tatsächlich nach Sachbereichen differenziert erheben.
  • Zweitens bestehen zwar konkurrierende Hypothesen über die Ursachen und Bedingungen einer solchen Denationalisierung von Problemsichten – etwa kognitive Mobilisierung, die Universalisierung von Normen, grenzübergreifende Kommunikation oder Identifikationsmomente –, eine systematische Forschung auf Individualebene fehlt gleichwohl.
  • Drittens bestehen erste Erkenntnisse über den Zusammenhang von Problemsichten und der Zuschreibung von Handlungsverantwortung bzw. die Unterstützung verschiedener Institutionen; diese Erkenntnisse bedürfen jedoch noch dringend einer Differenzierung hinsichtlich verschiedener Problemfelder und Institutionen.
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