Zeitstabilität in der Risikominderung der HIV-Übertragung unter homosexuellen Männern in Ost- und Westdeutschland 2010
Im Projekt (Wiederholungsbefragung, acht Befragungen seit 1987, zuletzt 2007) werden mit Hilfe eines Fragebogens Informationen zur Lebenssituation homosexueller Männer, zur Risikowahrnehmung und zum präventiven Verhalten im Hinblick auf HIV und Aids erhoben. Die Follow-Up-Erhebungen stellen einen singulären Bestandteil der sozialwissenschaftlichen Präventionsforschung im deutschsprachigen Raum dar. In der Erhebung 2010 soll die deutsche Erhebung verknüpft werden mit einer europäischen, die vom Robert-Koch-Institut Berlin (RKI) wissenschaftlich koordiniert wird. Im Rahmen dieser Erhebung wird die bisherige enge Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern in Großbritannien, der Schweiz und Frankreich fortgeführt. Besondere Bedeutung kommt der europäischen Erhebung auch deshalb zu, weil sich insgesamt 22 EU-Länder beteiligen; unter ihnen befinden sich u.a. mit Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien Länder, in denen dank europäischer Förderung erstmals eine solche Erhebung stattfindet. Unter den acht Nicht-EU-Mitgliedern, die sich beteiligen, befinden sich u.a. Russland, die Ukraine und die Türkei, ebenfalls Länder, die ohne einen europäischen Anstoß nicht zu einer derartigen Erhebung in der Lage gewesen wären.
Der Vergleich der Daten mit den früheren deutschen Erhebungen erlaubt die Bildung von Zeitreihen, ebenso bedeutsam für die europäische Forschung ist jedoch der Vergleich der Erhebungsergebnisse in den europäischen Ländern mit einer seit langem etablierten Aids-Präventionsforschung mit den Ländern, die eine solche erst entwickeln.
vgl. vorangegangene Erhebung von 2007