PIREDEU Providing an Infrastructure for Research on Electoral Democracy in the European Union

Abstract

EES — 2009 European Election Study

Kurzbeschreibung des Projekts

 

Anlässlich der Wahlen zum Europäischen Parlament im Jahr 2009 wurde erstmalig ein zentral koordiniertes Forschungsprojekt durchgeführt, das alle wichtigen Aspekte des Wahlprozesses in allen 27 Mitgliedsländern der EU berücksichtigt. Neben der Erkundung von Möglichkeiten einer Infrastruktur für Demokratieforschung in der EU wurden umfangreiche Daten in den folgenden Bereichen erhoben:

  • Einstellungen und politisches Verhalten von über 27.000 Bürgern und Bürgerinnen in 27 Ländern
  • Informationen zu Wahlkampfstrategien und Schwerpunktthemen von 1.350 Kandidaten und Kandidatinnen aus 200 politischen Parteien und 27 Ländern
  • Wahlprogramme von 200 politischen Parteien, die bei den Wahlen zum Europäischen Parlament antraten
  • Wahlberichterstattung in den letzten drei Wochen vor den Wahlen auf 140 Pressekanälen und in fast 50.000 Zeitungsartikeln
  • Charakteristika von 27 unterschiedlichen Parteien-, Wirtschafts- und Mediensystemen

Wir führen diese Informationen zum ersten Mal in einer integrierten Datenbank zusammen, die der Forschung, Politik, den Medien, Bürgern und Bürgerinnen sowie allen weiteren Personen, die an EU-Politik interessiert sind, offen zugänglich ist. Die Daten wären für alle Zeit verloren, wenn sie zum Zeitpunkt der Wahl nicht erfasst würden.

Einzigartig ist an dem Projekt, dass es Daten zu allen Akteuren im Wahlprozess in Zusammenhang bringt. Es verknüpft Informationen zu politischen Parteien, Kandidatinnen und Kandidaten, Bürgerinnen und Bürgern, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen sowie zu Nachrichtenmedien. Diese Daten werden konzeptionell und technisch verbunden. Konzeptionell geschieht dies in Hinsicht auf politische Schwerpunktthemen, Fragen der Repräsentation, politische Ideologien, die Position zur Europäischen Integration und andere politische Kernkonzepte. Beispielsweise wurden sowohl die Bevölkerung als auch die Eliten gebeten, das Problem zu benennen, dem sie in ihrem eigenen Land die größte Bedeutung zumessen. Diese Vorgehensweise erlaubt es, unterschiedliche Perspektiven direkt zu vergleichen.

Auf der technischen Ebene werden die Daten verbunden, indem sie nach Kategorien kodiert werden, die standardisiert und für die unterschiedlichen Datentypen einheitlich sind. Zum Beispiel erhalten politische Parteien einheitliche Codes bei der Auswertung von Daten zu Parteiprogrammen, Wahlkandidaten und Parteibefürwortern. So kann die Relevanz eines bestimmten Themas sowohl in den Medien als auch in den schriftlichen Parteidokumenten umfassend untersucht werden.

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